01.06.2012 – 09.06.2012
Zadar – Inselwelt der Kornaten – Zadar (Kroatien)
Markus Wiethoff
Andreas „Haggy“ Happe
Jürgen Michels
Ralf Stoffels
Guido Woeste
Christian Harde
Michael Gutman
KnutPomian
Skipper
Wachführer A
Wachführer B
Krötenmeister und Mâitre de plaisir
Leitender Ingenieur
Matrose und Träger des großen „Seebär“
Smut (****)
Ersatz-Smut und Oel-Wart
Schiffs- Art:
Hersteller
Modell
Schiffs-Baujahr:
Schiffslänge / Breite
Tiefgang
Liegeplatz / Ort
Kojen / Schlafplätze
Wasser- / Dieseltank
SY
Bavaria Yachts
Bavaria 45BT/12 – „NABUCCO“
2012
14,27 Meter / 4,35 Meter
2,10 Meter
Sukosan – Zadar (Kroatien)
4/ 8
360 Liter / 210 Liter
Logbuch:
Anreise Schwelm – Trieben (A)
von 12:00 Uhr bis 21:35 Uhr
Logge / Trip:
832 km in 9 Std. 35 Min
Pünktlich um 11 Uhr trudelt der Skipper am Treffpunkt ein und staunt über die Mengen, die der Wachführer an Getränken, Obst und Gemüse sowie weiteren Lebensmitteln gebunkert hat. Mit Akribie werden alle Lücken und Ritzen von Sharan und X3 genutzt, um noch genügend Platz für Taschen und Rucksäcke zu haben. Zum Glück hat in diesem Jahr keiner einen Koffer mitgebracht, dafür haben wir dann mal spaßeshalber ein Sonnenpanel hinter die Sitze geklemmt, um eine Mindest-Stromversorgung beim Buchten-Hopping zu testen.
Nachdem der LI und der Ölwart auch verstaut sind, trennen sich die Wege, um einerseits den Krötenmeister und andererseits den Smut und das Seebärchen zu Hause abzuholen. Dann geht es über die B 483 Richtung Meinerzhagen auf die A 45, wo wir uns auf der Raststätte vor dem Langensebolder Dreieck wieder zu den obligaten Mettrötchen treffen. Urlaubsstimmung kommt auf und auch die ersten Sprüche fliegen schon wieder über den Parkplatz. Die Verkehrsinfo sagt für die A3 im Großraum Würzburg keinen Stau voraus, so dass wir uns sämtliche Alternativrouten klemmen und bis auf kleine Störungen in bequemer Reisegeschwindigkeit gut vorankommen. Ein Kaffee hinter Regensburg weckt die müden Geister und bald ist die Grenze hinter Passau erreicht. Das Wetter zieht sich zu den angesagten Schauern zu, und auch die vielen Tunnel auf der Phyrnnautobahn bringen keine wesentliche Besserung. Die Berge sind eben nicht hoch genug für eine echte Wetterscheide. So kommen wir in einem trockenen, aber Wolken verhangenen Trieben an und werden schon im Triebener Hof erwartet. Schnell die Zimmer bezogen und ab in die Gaststube, wo Weizen und Schnitzel Wiener Art unsere Stimmung weiter aufhellen. Müde fallen wir in die Betten…
Logbuch:
Anreise Trieben (A) – Marina Dalmacija (Sukosan)
von 08:30 Uhr bis 14:45 Uhr
Logge / Trip:
543 km in 6 Std. 15 Min
Zum Frühstück trudeln alle ab 07.30 Uhr ein und eine Stunde später brechen wir gen Zadar auf. Der Gasthof und sein Preis-Leistungsverhältnis waren in Ordnung, auch wenn der Frühstückskaffee hätte heißer sein können. Warmer Schnaps und kalter Kaffee eben… Die Verkehrsinfo spricht vom gesperrten Gleinalmtunnel wegen eines Havaristen, so dass eine längere Umfahrung droht, doch wenige Momente bevor wir die Abfahrt erreichen, wird die Passage wieder freigegeben. Glück gehabt. An Graz vorbei geht es Richtung slowenische Grenze, die wir – Schengen sei Dank – problemlos queren. Zwischen Maribor und kroatischer Grenze wählen wir die kürzeste Verbindung via Landstraße, da uns der Autobahnhakenschlag über Ljubljana nach Zagreb zu weit erscheint.
Um die kontrollierende kroatische Polizistin zufrieden zu stellen, muss ein Wachführer extra den Reisepass aus den Tiefen des Kofferraums hervorzaubern und so nutzen wir die Zeit für eine kleine Lockerungspause. Weiter auf gepflegtem Highway geht es an Zagreb und Karlovac vorbei ehe wir gut 100 km vor dem heutigen Ziel auf einem Parkplatz stoppen, um den auch auf diesem Törn mitgelieferten Oma-Kuchen von Sabine zu genießen. Vor drei Uhr landen wir in der Marina. Unser Boot wartet schon auf uns.
Nach der Abwicklung der Formalien und der Bezahlung wird von vielen Händen eingeräumt und alles „Klar Schiff“ gemacht. Während Skipper, LI und Wachführer A die Übergabe des Bootes wahrnehmen, brutschelt der Smut schon den Blumenkohl, da dieser auf der Fahrt am meisten gelitten hat. Die anderen düsen los, um die restlichen flüssigen Notwendigkeiten im nächsten Supermarkt zu kaufen. Gegen 17 Uhr 30 sind alle wieder an Bord, die Utensilien verstaut und der Smut zaubert die ersten Begrüßungs- „hors d’oeuvres“ in die Plicht: Räucherlachs auf Baguette, anschließend mit Mett gefüllte, gebackene Zucchinihälften und schließlich Blumenkohl, Dillquark und Pellkartoffeln. Dazu ein erfischendes Weizen und einen Eröffnungs-Ouzo mit dem üblichen Gruß an Rasmus, um ihn für die kommenden Tage gütig zu stimmen.
Zwischenzeitlich führt der Skipper die dürftigen Schwimmwesten und die beiden (!!!) Safety-Belts vor, die nicht den Eindruck vermitteln, als könnten sie ein Gefühl von Sicherheit aufkommen lassen. Nachtfahrten werden wir bei solcher Ausstattung wohl streichen können, und ansonsten ist noch mehr als sonst erhöhte Obacht Pflicht. Im weiteren Verlauf stecken wir Routenpläne für den morgigen Tag ab, wieder sind unserer Phantasie keine Grenzen gesetzt, von Nord bis Süd alles dabei. Warten wir also ab, wie die Verhältnisse morgen sind, wir sind flexibel…
Logbuch:
Marina Dalmacija (Sukosan) –
Brbinj (Dugi Otok)
Logge / Trip:
21,5 sm in 3 Std. 55 Min.
unter Motor:
35 Min.
Wind:
SO 1-2 / SO 3-5 später SO 4-5
Die Produktion der Nabucco Pressspanwerke lief während der Nacht auf vollen Touren, das gleichmäßige, ja schon monotone Schneidegeräusch der diversen Sägeblätter an Steg 4 zeugte von einer hohen Effizienz der gesamten Crew. Nach Abstransport der Platten und sämtlicher Sägespäne kann gegen 07.00 Uhr der ernüchternde Gang vor den Spiegel der maritimen Sanitärzentrale angetreten werden. Ein ausgiebiges Frühstück später wird Klar-Schiff gemacht, so dass wir noch vor 09 Uhr die Leinen lösen können. Da die Crew bis auf das Seebärchen in den roten Schwelmer Shirts angetreten ist, finden wir schnell den Spruch des Tages: „Die Roten haben heute frei!“.
Noch in der Hafenausfahrt nutzen wir den Kurs, um das Groß zu heißen, kurz drauf versucht auch die ausgerollte Genua die 1-2 südöstliche Winde in Fahrtgeschwindigkeit umzuwandeln. Langsam nehmen wir Fahrt in nördliche Regionen auf. Wir passieren die Silhouette von Zadar und halten dann auf die Nordspitze von Ugljan zu, die wir unterhalb Jidula runden, um dann in den kleinen, aber feinen Rivanski-Kanal einzubiegen. In der Düse zwischen Rivanj und Ugljan frischt der SüdOst auf 3 bis 5 Beaufort auf, so dass wir richtig Speed aufnehmen. Der Ölwart am Steuer fordert den Pott zu einem echten Ritt auf den geringen Wellen. Unter vollem Tuch kreuzen wir in mehreren Schlägen gen Süd, lassen zwei andere Yachten locker hinter uns und halten dann bei konstanten 5 Windstärken auf Dugi Otok zu, wo wir die Ankerbucht von Brbinj nach schlappen 21 sm und viel zu früh gegen Mittag erreichen. Schnell sind die Segel geborgen und wir machen an einer Boje fest.
Der Ölwart lässt bei dem Manöver den Bootshaken sausen, so dass letzterer hilflos durch die Bucht treibt. In ähnlicher Hilflosigkeit schaut die Reihe der Wasserscheuen unsere kleine Spitzbartrobbe an, um diese zu einer Rettungsaktion zu bewegen. Tatsächlich pellt sich der Krötenmeister aus den Klamotten und wirft sich mit seinem Bioprenanzug in die Fluten, um das maritime Hilfsmittel erfolgreich zu bergen.
Da für die Nacht bis zu 40 Knoten Wind angesagt sind und der Skipper die Mannschaft bei Laune halten will, machen wir das Dingi klar, um Jürgen und Micha mit dem Anker gen SüdOst zu schicken. Alle haben einen Mordsspaß, selbst die beiden pitschnassen Außenbordler, die den Anker erst im dritten Versuch in einer einigermaßen akzeptablen Entfernung versenken, ertragen die Kommentare der Mannschaft mit erstaunlicher Geduld. Wir fixieren einen zweiten Festmacher an der Boje und sind für die kommende Nacht gut gerüstet. (Anm.: aufgrund ruhiger Wetterlage war das augenscheinlich nicht notwendig).
Zum mittäglichen Lunch reicht der Smut wieder einen leckeren Salat, so dass wir den Nachmittag gestärkt angehen können. Einerseits läuft das „Anlegekino“, bei dem wir die im weiteren Verlauf eintrudelnden anderen Yachten beim Bojenangeln beobachten, andererseits nutzen die drei Eagles die ausgefahrene Badeplattform zu einem erfrischenden Bad. 18° Wassertemperatur sind nicht wie in der Badewanne, besser als die Ostsee aber allemal. Zu Hause verfolgen die Daheimgebliebenen die aktuellen Webcambilder und posten direkt die ersten Kommentare zu den 70er-Jahre Badehosen.
Zum Abendessen gibt es wieder als Vorspeise eine Creme für die mitgebrachten Cräcker, anschließend folgt ein Grillabend (Skipper’s Cobb-Tischgrill mit getrockneten Kameldung – Briketts als Feuerung) mit Grillwürstchen, Krautkartoffelsalat und einem typischen Vortags-Reste-Arrangement vom Smut. Aber alles findet dankbare Abnehmer. Der gleichzeitig einsetzende Sonnenuntergang im Westen beschäftigt uns für die nächste Stunde, und das passende Foto auf Facebook findet schnell Gefallen bei den Freunden. Ein oder zwei Absacker später beschließen wir den „anstrengenden Tag“ und begeben uns zum Matratzen-Horch-Dienst.
Logbuch:
Brbinj (Dugi Otok) – Skolj Inseln / Telascica (Dugi Otok)
Logge / Trip:
33,0 sm in 7 Std. 59 Min.
unter Motor:
41 Min.
Wind:
SW 0-1, zunehmend SO 5-6,
dann SO 6, am Nachmittag SW3,
Die Glocke der kleinen Kapelle von Brbinj läutet früh um 6 Uhr morgens und weckt Teile der Crew zum ersten Mal, Zeit genug noch einmal auf der anderen Seite wieder einzudösen. Eine Stunde später sind wir dann auf und rüsten zum Frühstück. Zwei Kaffee Dr’nda später werfen wir um Viertel vor neun kurz den Motor an, um den Anker zu lichten und mit einer leichten Brise im Rücken zieht uns das Vorsegel aus der Bucht. Draußen schnell das Groß ausgerollt und bei leichten 1-2 Windstärken fahren wir raus in den nördlichen Srednij-Kanal. Recht schnell frischt es weiter kontinuierlich auf, so dass wir gegen halb elf bei konstanten 5-6 Beaufort zum ersten Mal die Segel verkleinern.
Bei erster Dünung stampft die Nabucco auf Südwestlichem bzw. östlichen Kursen auf der Kreuz gegen den SüdOst an. Um einen richtigen Trimm des Segels zu erreichen, müssen wir das Bimini einklappen, da wir ansonsten den Niederholer nicht durchsetzen können. Wir kämpfen uns zwischen Iz und Dugi Otok durch den Iski-Kanal. Die meisten motoren, nur zwei andere Yachten wagen mit uns die sportliche Herausforderung unter Segel. Im Gegenverkehr begegnen uns dafür viele, die mit einem Vorsegel bewaffnet raumschots die Welle abreiten.
Das Zick-Zack unserer Schläge auf dem mitlaufenden virtuellen Plotter zeugt von seglerischer Abwechslung, die stärker werdende Welle und ein konstanter 6er Wind von einiger Beanspruchung. Das Schiff liegt an einigen Stellen schwer auf der Backe, so dass wir durch die Fenster im Salon den Aquazoo genießen können. Höhe Lavdara entschließen wir uns doch noch einmal zu einem zweiten Reff. Bei weniger Krängung neigt das Boot auch weniger zur Luvgierigkeit und lässt sich besser steuern. Wir kneifen Höhe, um mit diesem Schlag die 190° für die Ansteuerung des Rt. Cuska an der SüdOst-Spitze von Dugi Otok zu packen, was uns auch dank leicht raumenden Windes ohne Probleme gelingt.
Vor der Passage von Mala Proversa holen wir das Vorsegel ein und mit kleinem Groß fahren wir raumschots – bei zur Vorsicht im Leerlauf mitlaufendem Motor – mit exakt den vorgeschriebenen 5 Knoten durch die beiden Tonnenpaare. Kurz danach haben wir Probleme bei versetzendem Strom mit dem wenigen Wind, uns vom roten Leuchtfeuer steuerbords frei zu halten, so dass der Quirl uns ein paar Meter nach vorne bringen muss. Wir fahren in die Telascica Bucht ein, wechseln schnell die Segel, indem wir das Groß ein- und die Genua ausfahren. Der hier nachlassende SüdOst schiebt uns hinter die Steilküste von Mir, wo wir – mittlerweile routiniert – an einer Boje im ersten Anlauf festmachen.
Ein erster Manöverschluck und im Nachgang ein Süppchen aus der „Erasco“küche des Smut zur Stärkung. Der ins Auge gefasste Landgang zur Steilküste und zum Salzsee fällt der Trägheit der Crew, äh…Sorry…, dem schlechten Fotowetter zum Opfer. Während der Skipper das Logbuch ergänzt, löst die Mannschaft unauffällig den Festmacher von der Boje und rollt noch mal die Genua aus. Mit leichtem Rückenwind fahren wir auf unser heutiges Tagesziel zu, den am Ende der Bucht liegenden Skolj-Inseln, wo wir nach einer kleinen Sightseeing-Runde den Anker werfen (Preis 60 Kunar pro Person für nix außer Ankerliegen!!!) und den restlichen Oma-Kuchen bei einer Tasse Kaffee verputzen. Vor dem Abendessen gehen wir noch eine Runde Schwimmen, das Wasser ist aktuell wärmer als die mit leichtem Regen durchsetzte Luft…
Logbuch:
Skolj Inseln / Telascica (Dugi Otok) -Tribunj
Logge / Trip:
38,0 sm in 9 Std. 15 Min.
unter Motor:
2 Std. 27 Min
Wind:
NW 0-2, dann SSW 2-3, zunehmend
auf W 3-4, am Abend W 4
Um 06.30 Uhr schlagen erste Wellen an die Bordwand, laute Stimmen tönen durch die Bucht. Die ersten Crewmitglieder starten den Tag mit einem erfrischenden Morgenbad. Nach dem Frühstückskaffee ziehen wir gegen 08.45 Uhr den tief in den Sandschlick eingegrabenen Anker hoch und lassen uns vom Vorsegel durch die Bucht ziehen. Wir drehen noch eine kleine Erkundungsrunde im östlichen Bereich und dann geht es zurück durch die Telascica Richtung Süden, wo uns Delphine begegnen, die im Wasser ihre Kreise ziehen. Heute nehmen wir den Ausgang zur offenen Adria hin, um noch eine gute Seemeile der Steilküste entgegen zu segeln. Mit dem Tele werden einige Eindrücke für die Fotoshow eingesamelt, ehe es endgültig auf südlichen Kurs durch die Kornaten geht.
Bei leichten südwestlichen Winden schleicht die Nabucco zwischen der Hauptinsel Kornat und den kleineren zur Adria vorgelagerten Eilanden durch den Kornatski-Kanal Richtung Südost. Wir kneifen ein wenig an der ein oder anderen Stelle, aber letztlich kommen wir ohne ein Manöver durch die „Koordinaten“. Das Wetter klart achtern auf, die im Süden stehende Sonne wirft das richtige Fotolicht in die Inselwelt, so dass die Kameras fleißig surren. Zum zweiten Mal begegnen wir heute einigen Delphinen. Oberhalb von Smokvica stoßen wir mit zwei Schlägen durch die Passage wieder auf die „Innenseite“, wo wir weiter in südöstliche Richtung fahren.
Auf Höhe Mrtovnjak ändern wir den Kurs in östliche Richtung. Der gleichzeitig auf westliche Richtungen drehende, leicht auffrischende Wind gibt uns genügend Antrieb über die Bucht Richtung Festland. Am südlichen Rand der Murtersko More halten wir uns oberhalb von Kakan und Kaprije. Noch ist nicht klar, ob wir Sibenik anlaufen wollen oder uns mit Tribunj begnügen. Zwar geht es mit durchschnittlichen 5 Knoten gut voran, aber die Zeit rinnt gleichwohl dahin. Zudem haben wir keine Lust auf Touri-Trubel, so dass wir die Spur der vielen Yachten auf ihrem Weg nach Sibenik schneiden und auf Tribunj zuhalten. Hinter dem Huck von Tijascica müssen wir den Vorwindkurs verlassen und die Segel wieder dichter holen. Gleichzeitig frischt es hinter der Insel auf, so dass die Segel wieder guten Vortrieb gewährleisten.
Kurz vor dem heutigen Etappenziel packt leider eine plötzliche Windboe die neue Brille des Wachführers, der gerade nichtsahnend mit dem Rücken zum Wind in der Plicht steht. Die Spekuliereisen titschen einmal auf der Sitzbank auf ehe sie mit einem eleganten Hüpfer über das Heck nach draußen in die Fluten eintauchen. Ein sofort eingeleitetes „Brille über Bord“-Manöver misslingt insofern, als dass wir zwar eine Wende fahren, gleichzeitig das Vorsegel bergen und zurück zum Ort des Geschehens fahren, jedoch das zu rettende Objekt schon mit dem Eintauchen aus den Augen verlieren. Keinen Muckser gibt die nicht schwimmfähige Sehhilfe ab, die somit ohne den weiteren Einsatz der Rettungsmannschaften dem traurigen Schicksal einer endgültigen Letztverwendung in Neptun’s Reich tapfer entgegen sinkt.
Mit Trost und aktiver Unterstützung wird der hilflose Wachführer von Bord geführt, nachdem der Skipper den Pott locker rückwärts zwischen zwei motorisierten Dickschiffen an den Steg bugsiert hat. Da ihm das Manöver im ersten Anlauf gelungen ist, verspricht er leicht euphorisiert eine Runde Erfrischungsgetränke in einer örtlichen Konoba, zu der sieben Zivis einen in der Sehkraft Beeinträchtigten geleiten. „Karlo“ – frisch aus der gekühlten Flasche – mit Blick von der Altstadtpromenade auf eine österreichische Ketsch in der Bucht vor der Hafeneinfahrt – Lecker !
Zurück an Bord zaubert Christian wieder zwei Gewürzbutter mit Brot auf den Tisch, anschließend gibt es einen Wurstgulasch mit Zucchini-Möhren-Paprika Gemüse und Kartoffeln. Ein Ouzo löst nicht nur etwaige Verdauungsprobleme, sondern auch so manche Seemannszunge, die das gleichnamige Garn umso schneller spinnt… Mit dem zweiten Ouzo grüßen wir Andrea S. aus S. und empfehlen „Gunilla“ als Schiffsnamen, mit dem dritten schließen wir alle anderen Daheimgebliebenen in unsere Lästereskapaden ein.
…..mit dem Dritten sieht man besser!!!
Logbuch:
Tribunj – Mala Stupica (Insel Zirje)
Logge / Trip:
27,6 sm in 8 Std. 40 Min.
unter Motor:
1 Std. 32 Min
Wind:
SO 0-2, dann S 2-3, am Abend S 2
Die hervorragenden Sanitäranlagen der ACI Marina Tribunj (472 Kunar für eine Nacht bei 45 Fuß und 8 Personen) wecken die müden Lebensgeister der Crew wieder auf. Es war wieder eine anstrengende Nacht, da augenscheinlich ein Sonderauftrag für einige Festmeter Holz eingetroffen und abzuarbeiten war. Aber nach getaner Arbeit sind alle wohl auf, die Brötchen und das Brot tauchen ebenso auf wie die gespülten Pfannen in den Schränken unter, der Smut zaubert noch schnell ein Rührei aus der Pfanne und gegen 9 Uhr genießen wir bei schönstem Sonnenschein das Frühstück.
Der Skipper macht tatsächlich ernst mit seiner Ankündigung, mit mehr Muße zu segeln. Aus diesem Grunde verzichten wir auch auf das Naturschauspiel Krka-Wasserfälle, weil zuviel Zeit flöten zu gehen droht. Stattdessen planen wir einen Abstecher nach Sibenik und anschließend einen Schlag Richtung Primosten, wo wir die Altstadt besuchen wollen.
Mal sehen, was der Tag so bringt…
Um Viertel vor Elf (!! unglaublich diese Tiefenentspannung !!) starten wir den Motor und werfen die Leinen los. Groß und Genua sind ruck zuck draußen und schon beginnt das Kaffeesegeln zwischen Tijat und Prvic, wo der wenige Wind genau von gegenan kommt, so dass wir mit großen Schlägen langsam gen Süden kreuzen. Um Kupac rum und schon biegen wir östlich Richtung Sibenik ein. Unter Segel nähern wir uns der Krka-Mündung, in dem wir die grünen und roten Tonnen sauber abfahren. Vor der Festung rollen wir schließlich die trägen weißen Lappen ein, damit wir wenigstens noch in das große Becken von Sibenik einfahren können.
Die Durchfahrt ist landschaftlich sehr reizvoll, die Sonne lacht von einem dunkelblauen Himmel und in mancher Bucht schimmert uns das Wasser in einem leuchtenden Türkis entgegen. Einfach „Schäbbich!“. Unmittelbar bevor sich die den Kanal bildenden Landmassen wieder zur großen Bucht öffnen, steht auf der Felsspitze der Südseite einsam ein einzelnes Haus (Mej Mir), das sowohl den Durchblick auf die Einfahrt hat als auch auf die komplette Stadtansicht von Sibenik. Ebenfalls „Schäbbich!“. Wir tuckern in einem großen Bogen an der Sahneseite von Sibenik entlang. Die Kameras surren wieder im Akkord und Unmengen von MB’s werden auf den Speicherplatten mit Dateninformationen belegt. Nachdem alles im Kasten ist, geht es wieder zurück durch den Sibenski-Kanal auf dessen nördlicher Seite zwei Buchten zum Ankern einladen. Wir entschließen uns, unser Mittagsmahl vor Anker liegend in der ersten Bucht Capljena einzunehmen. Auch hier lädt das türkise Wasser zu einem Bad ein, aber mit vollem Bauch? Nach einer Stunde geht es weiter und vor der Festung holen wir bei 2-3 Windstärken aus Süd die Segel aus der Tüte, um uns langsam in südwestliche Richtung vorzutasten. Primosten haben wir aufgrund des wenigen Windes aus der dazu noch falschen Richtung gestrichen. Jetzt steht eine Ankernacht in einer südlichen Ankerbucht von Zirje auf dem Programm.
Wir fädeln uns mit der Nabucco zwischen Zmajan und Obonjan durch und halten weiter auf die Spitze Rt. Rasohe im SüdOsten von Zirje zu. Der Smut am Steuer nimmt den Weg durch die „Düse“ und lässt Mazirina links liegen. Doch statt der erhofften Auffrischung herrscht von der offenen Adria her kommend eher noch „totere Hose“. In Anbetracht des aufkommenden Hungers verlieren wir die Geduld und werfen den Diesel an. In der Bucht von Uvala Stupica Mala liegen schon ein kleines Motorboot und ein Segler mit bayrischer Crew. Wir lassen den Anker zu Wasser und parken uns neben den Segler. Schnell die Plattform ausgefahren und schon sind die Ersten im Wasser. Haggy fixiert an Land einen Festmacher, so dass wir mit der Cruiser 45 sicher liegen. Dem feucht fröhlichen Grillabend steht nu nix entgegen. Christian eröffnet das Salatbuffet, während der Skipper emsig die marinierten Puten- und Schweinefilets auf dem gut bräunenden Tischgrill wendet. Köstlich! Dazu ein Weizen oder ein Karlo, vielleicht auch ein zweites, uns geht es gut. Mit dem Dritten sieht man übrigens doch noch besser!
Im späteren Verlauf des Abends kommen französische Anisbeigaben auf den Tisch, die in gewohnter Manier von der Crew ebenso verarbeitet werden wie Flips und Schoko. Mit Anbruch des neuen Tages kommt dann die lang angekündigte Überraschung aus der Kiste. Spekulationen hatten sich ja schon seit Tagen gehalten, aber keiner wusste genau, wo er was suchen sollte. Der Maitre lässt die Katze aus dem Sack, hat er doch im Internet die Borat-Show geordert, und lässt die Puppen tanzen. Die bayrische Crew partizipiert von unserer guten Stimmung und als sich der erste Wachführer schwächelnd in die Koje verabschiedet, lassen es die anderen bei „Move it!“ noch mal so richtig grooooven!
Logbuch:
Mala Stupica (Zirje) – Luka Hiljaca (Zut)
Logge / Trip:
25,1 sm in 7 Std. 22 Min.
unter Motor:
1 Std. 18 Min
Wind:
SO 2, dann S 1-2
Nach kurzer Nacht tauchen die ersten Pastisgeschädigten ihre Astralkörper in die Fluten der Adria. Das erfrischende Nass verscheucht die meisten müden Geister und so langsam kommt die Kombo in Schwung. Die Plicht wird aufgeräumt und für ein sonniges Frühstück vorbereitet. Der frische Kaffee bringt uns endgültig wieder an Deck, so dass wir gegen 10.20 Uhr zum neuen Schlag aufbrechen können. Anker geborgen, um das Hoek geschippert, Segel raus und …. Wo ist eigentlich der richtige Wind? Wir zählen mit erstaunlicher Geduld Inseln, Steinmauern oder ähnliche Ablenkungen, während wir auf dem großen Teich eher Parken als Fahrt machen. Heute ist wieder Lesetag.
Gleichwohl nähern wir uns langsam aber stetig der begeisternden Inselwelt der „Koordinaten“. Höhe Skrizanj verlassen wir unseren 300° Kurs und biegen gen Nord ab, um nach wenigen hundert Metern wieder auf nordwestlichen Kurs einzuschwenken. Parallel zur Insel Kornat fahren wir langsam über Murtersko More auf Zut zu. Wir lassen die Südspitze backbords liegen und fliegen mit Höllentempo unserem heutigen Ziel entgegen. „Otto“, unser neunter Mann, leistet am Ruder ganze Arbeit. Während dessen werden die Bücher leer gelesen, lümmelt sich die Mannschaft unter Deck im Schatten oder es werden letzte Schlafdefizite aufgearbeitet.
In der malerischen Bucht von Hiljaca/Zut liegen an den Bojen schon viele Boote als wir gegen 17.30 Uhr unsere Erkundungsrunde machen. Kurz entschlossen – wie wir nun mal sind – treffen wir die Entscheidung, im Süden der Bucht den Anker zu werfen. Mit dem Heck Richtung Restaurant „Vison“ genießen wir den Manöverschluck. Der Krötenmeister greift zum Handy und ruft bei Mirko Jelic (00385-98-266376 – Bodo Müller’s „Liegeplätze und Landgänge“ sei Dank!) an und bestellt für 20 Uhr einen Tisch für 8 Personen. Zur Bestätigung winkt die Crew vom Schiff, während vor dem Restaurant die Belegschaft den Gruß erwidert. Alles wird gut…
Bevor es zum Ausbooten Richtung Abendessen geht, nutzt die Mannschaft die freie Zeit zu einem erfrischenden Bad in den türkisfarbenen Fluten. Frisch geduscht geht es ins Dingi, wo der Taxi-Service vom Bransel die Überfahrt ans sichere Land realisiert. Trocken kommen wir drüben an, sichern das Dingi und laufen auf dem steinigen Trampelpfad der Konoba Vison entgegen. Freundliche Gastgeber versorgen uns mit kulinarischen Kostbarkeiten aus heimischer Produktion. Zur Vorspeise Schinken und Käse, eine kleine Fischplatte und ein Oktopussalat, zum Hauptgang Fischvariationen mit Mangold, Kartoffeln und einem gemischten Salat, zum Dessert noch einen Palatschinken, wahlweise mit Schoko, Nutella oder Marmelade. Abgefüllt und verkorkt von Jelic und Söhne machen wir uns wieder auf den Heimweg. Der Dingi-Transfer funktioniert erneut, auch wenn das Seebärchen Schwierigkeiten hat, die rettende Plattform zu erreichen. Bei einem letzten Absacker genießen wir den Mondaufgang über Murter und fallen dann in die Kojen. Eine ruhige Nacht bringt uns die notwendige Erholung…
Logbuch:
Luka Hiljaca (Zut) – Marina Dalmacija (Sukosan)
Logge / Trip:
22,5 sm in 8 Std. 53 Min.
unter Motor:
1 Std. 1 Min
Wind:
SO 1-2, dann SO 4, am Nachmittag SO 5 (6), am Abend SO 5
Ausgeschlafen kommt die Crew aus den Federn. Das frische Wasser lädt zum Morgenbad ein, schreckt aber aufgrund der etwas zurückgegangenen Temperatur im ersten Augenblick ab. Mutig stürzen sich gleichwohl alle (!!) in die türkisfarbenen Fluten, über denen der Lorenz langsam seine ganze Kraft entfaltet. Das obligatorische Frühstück folgt in der Plicht. Ordnungsgemäß gehen die ersten Vorräte zu Ende, gut haben wir disponiert. Gegen 10 Uhr bergen wir den Anker und nach nur vier Minute stehen noch tief in der Bucht beide Segel. Mit neun Schlägen gewinnen wir Höhe bis zum kleinen Inselchen Bisaga und kommen auf Kurs Richtung Murtersko More. Dem Skipper ist „alles egal“, irgendetwas muss im Tee gewesen sein. Laut distanziert er sich von motorenden Fenderschoner-Häklern und sonstigen Warmduschern. Der Ältestenrat muss eingreifen und zur Mäßigung aufrufen.
Zwischen Zizanj und Gangaro schlüpfen wir durch und biegen um die SüdOst-Spitze von Pasman in den gleichnamigen Kanal ein. Der Wind kommt achterlich, so dass wir zwischen raumschots und Butterfly dahin gleiten. Landschaftlich ist es hier sehr ansprechend: Grüne Inseln, wieder dieses türkise Wasser in de Buchten, einige Städte wie Pakostane, Biograd, Turanj auf dem Festland oder Pasman auf der Insel. Nachdem wir Letztere passiert und Babac auf Steuerbord liegen gelassen haben, biegen wir hinter’m Hoek links ab und runden Garmenjak, wo wir in der Ankerbucht Uvala Taline unseren Schiffszubehör im Schlick versenken. Schnell die Plattform ausfahren, die Webcam ausschalten und schon kann der diesjährige ABC mit den beiden Wachführern als Finalisten starten. Smut und LI nutzen den Stopp ebenfalls für ein Bad, während die anderen Piek-Feinen eher zurückhaltend in der Plicht verharren und auf die Snacks vom Smut warten. Zucchini, Gurke, Möhre an Schlo,,,-Dipp sowie ein gemischter Salat und Brot erfreuen die Crew bei den sommerlichen Temperaturen.
Bei auffrischenden Winden schwojen wir mit der Nabucco hin und her und schauen über die Bucht Richtung Zadar und Suksoan. Muße auch am letzten Tag. Zeit genug, um dem Kollegen AB aus dem MGEPA (gibt es das eigentlich noch???) für die Tipps zu danken. Wir lichten den Anker wieder und lassen uns vom Vorsegel Richtung Heimatmarina ziehen. Mitten drin fordert der Maitre noch ein MOB Manöver, das er persönlich mit Schwimmweste angehen möchte. Der Skipper lehnt wegen der über 20 Knoten Windgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen ab, lässt sich aber auf die Übung mit einem Fender ein. Zwei Schlaufen angeknüpft und schon landet der Plastikschwimmer im Wasser und treibt im Pasmanski-Kanal. Nur unter Vorsegel, ohne Motor versuchen wir das Schiff so aufzustoppen, dass wir mit dem Bootshaken das gute Stück wieder bergen. Mehrere Versuche gehen fehl, da es augenscheinlich nicht so einfach ist, nah genug das Schiff „zum Stehen zu bringen“. Aber nach einigen Schlägen kreuz und quer – quasi hierum und darum – erwischt der Ölwart am Haken das gute Stück. Rettung gelungen und ab Richtung Sukosan.
Nach dem finalen Tankstopp, der sich aufgrund großen Andrangs länger hinzieht, und aufgrund von mittlerweile satten sechs Windstärken querab schnack auf die Zapfsäule auch nicht ohne beim Ableger ist, machen wir wieder am Steg 4 fest und rüsten uns langsam, um das Schiff wieder zu verlassen. Vorher aber erstmal 8 Erdinger alkoholfrei als Manöverschluck, ehe wir uns Karl dem Käfer zuwenden. Erste Leergut- und Müllausräumaktionen laufen an, die Taschen werden vorgepackt und die Akkus ein letztes Mal aufgeladen. Der Smut hat auch noch Überraschungen parat; diesmal gibt es Paprika- und Kräuterbutter an Brot, Vitello Tonnato, Tomatensalat mit Ei sowie römischen Kartoffelsalat. Zeit für die nächsten Diäten ist ab Montag genug.
Apropos Montag: Die Woche verging wie im Flug und eine Wiederkehr in diese nette Gegend scheint nicht unmöglich. Die Crew hat sich mal wieder gut zusammengerauft und auch die sozial Auffälligen und schwer Erziehbaren haben sich unauffällig integriert. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, ein gelungener Törn. Zeit, dass der Skipper seinen Epilog schreibt.
Logbuch:
Rückreise Marina Dalmacija Sukosan/Zadar (HR) – Schwelm
von 8:45 Uhr bis 21:47 Uhr
Logge / Trip:
1375 km in 13 Std. 2 Min
Gegen 08.30 Uhr ist die Rückgabe des Bootes an den Vercharterer realisiert, wir können in die mittlerweile gepackten Fahrzeuge und verlassen die Marina Richtung Autobahn, nachdem wir die Parkgebühren an der Schranke entrichtet haben. Der niegel-nagel-neue Zubringer am Flughafen vorbei bringt uns zum Peage-Ticketautomaten und bald liegt Kurs „Zagreb“ an. Während uns das Navi über Lubiljana schicken möchte, fahren wir straight-on Richtung Maribor, auch wenn auf slowenische Seite der Highway noch nicht komplett ausgebaut ist.
Auf dem kleinen Verbindungsstück zwischen Grenze und Beginn der A2 hat es dann prompt gerummst und wir stehen kurzzeitig im Stau. Der Fahrer eines TT hat augenscheinlich die Stärken seines Fahrzeugs überschätzt und auf der Gegenspur einen vor uns fahrenden Jeep links vorne frontal erwischt. Anschließend ein paar Dreher um die eigene Achse, bis das Geschoss vor einer Brückenmauer zum Stehen kommt. Der Fahrer hat Glück gehabt, dass er aus der Kiste relativ heil rausgekommen ist. Mit leichter Verzögerung geht es weiter, vor der Grenze zu unseren österreichischen Nachbarn wird noch einmal getankt und zum ersten Mal kommt der Vorschlag nach einem kleinen Wiener Schnitzel Intermezzo auf.
Wieder auf der Bahn organisiert der Maitre per Handy und Navi einen Zwischenstopp im Triebener Hof, unserer Übernachtungsstation auf dem Hinweg. Bei geplanter Ankunftszeit von 14.06 Uhr hat der Koch eine gute Stunde Zeit, die Schweinelappen platt zu kloppen und schon mal zu panieren. Als wir pünktlich vor dem Gasthaus eintreffen, steht Meister Klarmann vor der Herberge und begrüßt uns mit Handschlag. In der Gaststube werden 8 Schnitzelteller aufgefahren, die die hungrige Crew mehr als zufriedenstellen. Im Vergleich zur Hintour hat die Küche noch mal einige Register mehr gezogen, denn die Fleischbeigaben sind perfekt gelungen. Einfach empfehlenswert, der Zwischenstopp in Trieben. Nach einem etwa einstündigen Aufenthalt geht es weiter auf die Piste und via Wels und Passau auf die A3, die wir kurz vor Aschaffenburg zum Tanken noch einmal kurz verlassen.
Kurz zu Hause das Bier kalt stellen lassen für die zweite Halbzeit des EM-Spiels Deutschland-Portugal und wieder reissen wir die letzten 250 km ab. Pünktlich erreichen wir die Homebase und können das Tor von Mario Gomez vor der Flimmerkiste bestaunen.
„Tiefenentspannung“ ist DAS Wort des diesjährigen Törns durch die kroatische Inselwelt rund um die Ko(o)r(di)naten. Selten war eine Woche unter Segeln so entspannend für Körper, Geist und Seele. Das mit der angekündigten Muße nach dem letzten Törn hat vollständig geklappt und mir scheint es, alle haben dies genossen. Lesen, Chillen und Baden standen dieses Jahr höher im Kurs als Meilen fressen, Nachtfahrten und Sight-Seeing.
Auch die Anreise per PKW mit Zwischenstopp in Trieben/Austria und die Mitnahme der kompletten Verpflegung trugen zum Erfolg des Törns bei. Seglerische Herausforderungen traten in den Hintergund. Das außergewöhnliche Miteinander war bestimmend. Acht erwachsene Kerle sieben Tage bis auf einen einzigen Hafenstopp zusammen auf 14m Länge und gut 4m Breite ohne jegliche Misstimmung oder gar Auseinandersetzung. Das ist definitiv etwas Besonderes. Hinzu kommt der „Schlotzenkönig von der Steinhäuser Bergstraße“, der als Smut die Crew wieder hervorragend von morgens bis abends verwöhnt hat. Aber auch jeder andere hat auf seine Weise seinen Anteil an diesem gelungenen Törn. Lieben Dank dafür an meine Crew.
Was machen wir im nächsten Jahr? Auf jeden Fall werden wir eine andere Yacht chartern, denn die Bavaria 45BT hat mich seglerisch, insbesondere aufgrund des Rollgroßs, nicht überzeugt. Aber auch dies war dieses Mal nicht wichtig. Das Revier für 2013 steht noch nicht fest. Die Ideen reichen von nochmal Kroatien, Malle rund, Antigua, Kanalinseln bis Ostsee oder gar die Lofoten. Lassen wir uns überraschen. Wir werden es schon „moven“.