26.05.2018 – 02.06.2018
Lefkada – Ionische Insel (Griechenland)
Markus Wiethoff
Jürgen Michels
Ralf Stoffels
Guido Woeste
Christian Harde
Knut Pomian
Frank Herzbruch
Skipper
Co-Skipper
Krötenmeister und Mâitre de plaisir
Leitender Ingenieur
Smut (****)
Ersatz-Smut und Oel-Wart
Leichtmatrose
Schiffs- Art:
Hersteller
Modell
Schiffs-Baujahr:
Schiffslänge / Breite
Tiefgang
Liegeplatz / Ort
Kojen / Schlafplätze
Wasser- / Dieseltank
SY
JEANNEAU
Jeanneau 53 – ALKYONI
2012
16,06 Meter / 4,77 Meter
1,80 Meter
Lefkas
5/ 10
950 Liter / 240 Liter
Anreise/Hinflug:
Düsseldorf – Preveza / Lefkada (GR)
Condor DE1780 – 6:20 – 10:00 Uhr
mit Shuttle zur Marina Lefkada – Ankunft: 11:30 Uhr
Mitten in der Nacht. In der Innenstadt setzt sich ein dunkles Fahrzeug in Bewegung, rollt beinahe geräuschlos in Richtung der nördlichen Höhen. Nach kurzer Anfahrt steigt im Wohngebiet, in dem die Straßen männliche Vornamen tragen, eine männliche Gestalt mit wenig Gepäck zu und schon juscht der Wagen am Flugzeug vorbei Richtung A 46. Düsseldorf liegt an.
Während dessen klappert ein schneeweißes Fahrzeug die minder privilegierten Viertel des Schwelmer Westens ab, bis drei männliche Insassen und ihre Fracht verstaut sind. Der Bandscheibengeschädigte von nebenan könnte jetzt noch mit, aber wir lassen ihn schlafen und halten auf Wuppertal-Cronenberg zu. Nach reibungsloser Fahrt über die Südhöhen der bergischen Metropole entert der Ölwart die Kalesche, ehe es Richtung Landeshauptstadt weitergeht.
Zeitgleich sammelt das Duo im dunklen Fahrzeug den Leichtmatrosen hinter dem Hubbelrather Golfplatz ein und schon nähern sich beide PKWs wie von einem unsichtbaren Magneten angezogen dem Airport in Lohausen. Pünktlich steht eine siebenköpfige Crew zum Abflug bereit. 06.20 Uhr steht auf dem Schedule und die Erwartung auf eine herrliche Woche lässt die Müdigkeit vergessen, die sich noch nicht ganz verflüchtigt hat. Doch leider verzögert sich der Start um schlappe eineinhalb Stunden. Leicht verwirrt durch die Gepäckbandstreik bedingte Wartezeit nimmt die Mannschaft Platz in der Boeing 757, und dann geht es von Düsseldorf nach Preveza (GR). Der vereinbarte Abholservice vor Ort klappt ebenso reibungslos wie die anschließende Bootsübernahme. Die Jeanneau 53 „Alkyona“ verspricht schon auf den ersten Blick einen komfortablen Aufenthalt auf den Wassern des ionischen Meeres. Der Einkauf ist ebenso vielversprechend, der Bringservice erleichtert zudem das Dasein bei den sommerlichen Temperaturen. Schnell sind wir startklar.
Logbuch:
Marina Lefkada – Ankerbucht Abelike (Insel Nisos Meganisi)
von 16:19 Uhr bis 19:00 Uhr
Logge / Trip:
12,2 sm in 2 Std. 41 Min
unter Motor:
46 Min..
Wind:
NW 2 dann NW 2-3 is NW 3-4
am Abend N4 aschwächend 2
Durch den schmalen Kanal zwischen der Insel Lefkada und dem Festland halten wir auf Forti zu, ehe wir in der sich öffnenden Bucht Höhe Ligia endlich das Tuch ausrollen. Langsam geht es weiter südwärts bis wir in der malerischen Bucht von Nisos Meganisi des abends den Anker werfen und uns zusätzlich an Land vertauen. Wir liegen wie in Abrahams Schoß, so dass ein erster Sprung in das türkise Wasser die notwendige Erfrischung bringt, um schließlich das erste üppige Abendmahl des Smuts zu uns zu nehmen. Einen (oder vielleicht auch zwei… oder waren es doch mehr) Ouzo zum Abschluss und schon fallen die müden Krieger in die Kojen. Erste Freiluftschläfer werden in der Plicht gesichtet und halten „Ankerwache“ (chhrrrr….chhrrrr….).
Logbuch:
Ankerbucht Abelike (Insel Nisos Meganisi) – Vathi (Insel Ithaca)
von 08:30 Uhr bis 18:03 Uhr
Logge / Trip:
25,40 sm in 8 Std. 15 Min
unter Motor:
1 Std. 40 Min..
Wind:
N 2 dann umlaufende Winde S-N 0-3
am Nachmittag W 2-3 dann W 4-5
am Abend 3-4 abschwächend auf W 2-3
Nach einer lauen Sommernacht kommt es tatsächlich bereits am ersten Morgen zur alljährlichen Show „Magische Körper“ – immer wieder ein Erlebnis und mit zunehmenden Alter ein ab-(/er-) schreckendes. Gleichwohl springen die ersten Nacktrobben (in der bekannten Reihenfolge) über Bord, um in den erfrischenden Fluten eine erste Katzenwäsche zu verrichten. Hellwach und für die Aufgaben des Tages gerüstet nimmt die Crew das erste Frühstück ein, das der Maitre mit ansprechender Reggae-Musik unterlegt. Summer feeling allenthalben – so lässt es sich aushalten. Um die Stimmung nicht zu sehr ausufern zu lassen, wirft der Skipper einen altgewohnten Satz dazwischen, der allerdings im Gegenzug mit zunehmenden Alter seinen Schrecken verliert: „Morgen geht es früh raus!“ Gegen 10:00 Uhr sind die Folgen des Breakfast beseitigt, die Plicht unterm Bimini ist aufgeräumt und auch sonst sind wir startklar. Der Maitre legt Sting und Shaggy auf und mit „Don’t make me wait“ können nur Wind und Wellen gemeint sein. Also Anker lichten, raus aus der Badebucht und relaxed unter Segeln mit 3-4 Knoten Richtung Nisos Ithaka. Bob Marley gibt jetzt die Taktzahl vor…
Knappe zwei Stunden schiebt uns eine leichte nördliche Brise südwärts ehe es sich der Wind zur Mittagspause anders überlegt und jetzt auf Süd dreht. Wir müssen Höhe kneifen (wo ist Wachführer A?) und die erforderlichen Wenden versprechen zumindest Abwechslung im trägen Seglerleben, auch wenn uns die Puste nicht viel abverlangt. Wie gewohnt zaubert der Smut zum Rohkostbuffet seine „Pesto-Schlotze“ und alle tunken mit großem Hunger ihre Stückchen. Nach drei Stunden ergibt sich eine erneute Richtungsänderung unseres Antriebs. Mittlerweile kommt er aus West und das wird bis zum Festmachen auch so bleiben. 2-3 Beaufort, die sich zwischenzeitlich mal zu einem 4-5er auswachsen, den Pott auf 8,5 Knoten Fahrt beschleunigen und uns sogar etwas in krängende Lage schieben, lassen uns gut vorankommen. Die Stimmung ist fast ausgelassen als der Skipper in seine schon legendäre Überraschungskiste greift und die Uklulele aus der Kajüte zaubert. Ein nachmittägliches Mythos zu „I’m sailing“ – alle schmettern mannhaft mit, so dass man es fast bis Patras hören kann. Kurz nach vier bereiten wir uns auf die Ansteuerung Ithaka vor und eine halbe Stunde später tuckert der Motor in Schleichfahrt, nachdem wir die beiden Segel geborgen haben. Die Anfahrt in den Hafen dauert länger als erwartet. Die Insel Ithaka wird durch zwei Bergmassive gebildet, die durch eine Landzunge miteinander verbunden sind. Im Kolpos Aetou „versteckt“ sich südöstlich der Hafen Vathy. Wir tuckern an den Inseln Skartsoupo und Loimokathartirion vorbei, sichten bei einer kleinen Hafenrunde die Lage, ehe wir recht weit draußen den Anker fallen lassen und uns rückwärts an den Kai ranschieben. Die Festmacher an Land und schon liegen wir um kurz nach 18 Uhr römisch-katholisch fest. Manöverschluck, Ukulele und das Hafenkino kann beginnen.
Wenig später duftet es von unten hoch, und schon wieder schafft es der Smut, das Wasser im Mund zusammen laufen zu lassen. Panierter Fisch in Scampi-Knoblauch-Sauce. Dazu ein Gläschen kühlen Weißwein; Segler-Herz, was willst Du mehr…
Logbuch:
Vathi (Insel Ithaca) – Ankerbucht Andi Samos Beach (Insel Kephallinia)
von 07:35 Uhr bis 20:20 Uhr
Logge / Trip:
20 sm in 6 Std. 25 Min
unter Motor:
5 Std. 23 Min..
Wind:
SO 1-2 am Nachmittag N 2-4
Friedlich liegt die kleine Hafenstadt Vathy in der aufgehenden Sonne, die meisten Schlagläden sind noch geschlossen als wir den Motor um kurz nach halb acht starten, die Festmacher und die Mooring-Leinen wieder lösen und langsam die Ankerkette einfahren. Wir verholen uns in eine ansprechende Badebucht und dafür tuckern wir etwas mehr als eine Stunde unter Motor. Also geht es um das Bergmassiv rum und (mit gehöriger Distanz zum nördlichen Kap Skoutaria am Eingang) schieben wir uns von der Ostseite in die Bucht Sarakiniko, die wir wahrscheinlich zu Fuß von Vathy in der gleichen Zeit erreicht hätten. Wir lassen den Anker aus und zurren uns fest, Motor aus, Zeit zum morgendlichen Bad. Das türkise und glasklare Wasser lädt ein und keiner lässt sich zweimal bitten.
Nach der erfrischenden Exkursion steht das Frühstück an und während wir die Vorbereitungen treffen wird uns deutlich, dass wir keinen Strom mehr haben. Augenscheinlich lädt die Lichtmaschine nicht, obwohl wir ja schon unter Motor gefahren sind. Das lässt Erinnerungen an Griechenland 2005 aufkommen (Dragan: „No problem!“). Wir nehmen Kontakt mit dem Vercharterer auf und vereinbaren einen technischen Boxenstopp auf Kefalonia. Also werfen wir um 11.00 Uhr wieder den Motor an, holen den Widerhaken vom Grund an Bord und tuckern nach Süden an der Ostküste von Ithaka, der Insel des Odysseus, vorbei. Nach 20 Minuten erahnen wir den Hauch eines Brisenstrichs, so dass wir schnell beide Segel ausfahren und den Motor abstellen. Etwas mehr als eine halbe Stunde versuchen wir es mit dem natürlichen Antrieb ehe uns die Erwartung eines technischen Supports auf Kefalonia dazu veranlasst, den Quirl wieder anzuschmeißen. Während die Alkyoni sich durch die glatte See schiebt, nutzt die Mannschaft die Freizeit zur Lesestunde. Selbst der Smut darf mal an die frische Luft.
Auch wenn wir zwischendurch noch einmal die Segel rausholen, bleibt es alles in allem ein windstiller Tag, der uns zu relativ viel Motorleistung zwingt. Um kurz vor drei erreichen wir endlich Evphimia auf Kephallinias. Wieder wird der Anker ausgebracht und mit dem Heck schieben wir uns an den Nordkai. Manöverschluck auf den gegenüberliegenden Bänken. Jammas! Während wir auf den Techniker warten, besorgt der Maitre eine Runde Cornetto als Erfrischung. Ein Espresso noch als Wachmacher und wir können das verschlafene Nest erkunden und ein paar Fotos schießen. Endlich erscheint der griechische Technikus und zusammen mit unserem LI kommen wir zu dem Ergebnis, dass die Lichtmaschine tatsächlich defekt ist, da sie nur bei hohen Drehzahlen zu laden scheint. Als Plan B wird ein Diesel-Generator gefunden. Na ja! – also weiter geht’s.
Um Viertel vor Sieben werfen wir also wieder den Motor an, lösen die Leinen, liften den Anker und ab geht es um’s Eck im Südwesten in die Bucht von Antisamos, wo wir um 20.20 Uhr den Anker in 16 Meter Tiefe arretieren und eine Landleine zur Sicherung ausbringen. Puh – Ziel erreicht, Manöverschluck, eine Abkühlung im Wasser, ein weiteres Schlückchen gegen die Dehydrierung und heute ist es schon dunkel als der Smut zum abendlichen Menue in die Plicht ruft. Schweinefilet mit griechischem Salat bei Vollmond – fast schon kitschig. Pink Floyd liefert die passende Hintergrundmusik……
Logbuch:
Ankerbucht Andi Samos Beach (Insel Kephallinia) – Ay Nikolaos (Insel Zakynthos)
von 08:00 Uhr bis 19:35 Uhr
Logge / Trip:
49,20 sm in 10 Std. 35 Min
unter Motor:
3 Std. 37 Min..
Wind:
O 2-3 dann OSO 2-3 am Nachmittag W 2-3
zunehmend auf W 3-4, am Abend NW 4
Der zottelige Ziegenbock, der sich im grünen Dickicht der griechischen Insel an die schmackhaften Triebe der frischen Gräser und Pflanzen herankämpft, reibt sich verwundert die Augen, als sein Blick früh am Morgen über die sich nach Nord-Ost öffnende Badebucht fällt. Auf dem friedlich an der Ankerkette hängenden Segler da unten klettert schon vor dem Sonnenaufgang eine zerknitterte Gestalt aus dem Schiffsinneren und macht es sich in der geräumigen Plicht bequem. War es die Bürde des neuen Amtes oder doch der zu viel genossene Alkohol vom Vorabend, der den so notwendigen Schönheitsschlaf schon früh und abrupt beendet hat. Weder der unbefangene, joggende Tourist am Ufer noch die hungrige Ziege im Dickicht wissen es – wahrscheinlich ist sich der Co-Skipper selbst nicht im Klaren darüber, warum es so ist, wie es ist. Eines allerdings ist sicher: Anis-Mangel kann es nicht sein. Jedenfalls nutzt die grauhaarige Figur die Ruhe an Bord, um erste Arbeiten am Computer zu erledigen, die Medien müssen aktualisiert werden, denn die weltweite Fan-Schar seines von ihm verantworteten Internet-Auftritts wächst zusehends. Nach einer Stunde konzentrierten Arbeitens (geht das eigentlich zu so früher Zeit??) ist es vorbei mit der Stille.
Die Crew springt ab 7 Uhr ins stahlblaue Wasser, während der Skipper im Dinghi unterwegs ist (vielleicht erwischt er ja doch die Ziege). Eine Brise streicht über die Bucht und an der Mimik des Ukulelesolisten lässt sich ablesen, dass er sich nach dem gestrigen Motor lastigen Tag heute einen sportlich aktiveren Törn verspricht. Also mit einem Lächeln im Gesicht das Signal zum Aufbruch geben, die 50 Meter lange Landleine einholen und den Anker um 8 Uhr aus dem Wasser ziehen. So um die 65° Kurs liegen an und die Alkyoni schiebt sich langsam aus der Bucht heraus, zur Sicherheit läuft der Stromgenerator mit. Zwei Schläge weiter können wir unter Segeln einen südöstlichen Kurs halten, der uns entlang der Küste an Kefalonia vorbeiführen soll, aber von den geplanten 30 Seemeilen werden wir an diesem Vormittag nur wenig abknabbern. Gegen 10 Uhr ist der Smut endlich soweit, dass er unter Segeltuch ein Frühstück mit Toastbrot anbieten kann, so dass erst einmal die Stärkung den fast ausgelaugten Körpern zugeführt wird. Der Kombüsen-Chef spendiert dazu extra einen Käse.
Bei leichten Winden um 4 bis 5 Knoten und einem daraus resultierenden Bootsspeed um 3 bis 4 Knoten wird es im weiteren Verlauf eher ruhig an Deck. Teile der Crew lesen, andere studieren das Buch, das sie in den Händen halten. Müßiggang ist aller… Na ja, kleine Geschichten halten den Rest wach, der bei leicht drehendem Wind nun zielgenau auf die östlichste Ecke der Insel zusteuert. Zeit (13.07 Uhr), die Segel einzuholen, den Quirl anzuschmeißen und den Ölwart bei Kurs 177° Richtung Zakynthos steuern zu lassen. Aber Obacht: an der Südspitze gibt es Untiefen.
Exakt zwei Stunden verrichtet der Diesel seine Arbeit und schiebt uns Richtung Nordspitze Zakynthos (Kap Skinari). Während sich steuerbords voraus die weite See zeigt (im Grunde liegt ganz vage Valetta auf Malta voraus – 335 sm) schickt sich ein laues Lüftchen an, den Volvo abzulösen. Also mal wieder die Lappen ausrollen und weiter Richtung Westküste, wo es zwar keine sicheren Ankerplätze bei stürmischeren Zeiten gibt, dafür aber ein touristisches High-Light wie die Navagio-Bucht, die sich durch ein rostiges Schiffswrack auf schmalem Strand vor markanter Felskulisse auszeichnet. Also kreuzen wir bei anfänglichen 2-3 Bft., später leicht auffrischenden 3-4 Bft. aus westlichen Richtungen zur Sehenswürdigkeit, die wir um Viertel vor Sechs erreichen. Wir starten wieder den Motor und drehen eine Runde vor der eindrucksvollen Kulisse. Die Handys und Kameras „surren“ und alle halten diesen unvergesslichen Augenblick fest. Kurz nach 18 Uhr ist alles im Kasten und wir tuckern wieder zurück Richtung Kap Skinari.
Nach insgesamt 70 Minuten unter Motor haben wir erneut natürliche Unterstützung. Also wieder die Genua raus und mit entsprechendem Rückenwind geht es um das nordöstliche Hoek und in Rauschefahrt vorbei an den bekannten blauen Grotten, die hier von den Naturgewalten in die Felswände rein- bzw. rausgespült wurden. Sehr schön und beeindruckend. Um kurz vor halb Acht haben wir den heutigen Zielhafen erreicht: Nikolaos auf Zakynthos. Also Segel runter, Motor an und rein in die gute Stube, wo wir um kurz nach halb linker Hand hinter der Hafeneinfahrt längsseits festmachen können, da es noch nicht so voll ist, dass alle mit dem Heck einparken müssten. Ein Mythos auf den schönen Tag…
Logbuch:
Ay Nikolaos (Insel Zakynthos) – Fort Assos (Insel Kephallinia)
von 07:55 Uhr bis 18:20 Uhr
Logge / Trip:
49,30 sm in 8 Std. 30 Min
unter Motor:
7 Std. 38 Min..
Wind:
am Morgen W 1 dann W 2
am Abend drehend auf NO 1-2
Wieder bricht ein wolkenloser Tag an und der Blick des Co-Skippers schweift nach dem Aufstehen erneut über die Bucht der Agios Nikolaos auf der Suche nach einem Lichtblick an Land. Aber weder human noch architektonisch oder gar kulturell Vorzeigbares kann die kritische Suche entdecken. Im Grunde hat der Reiseführer ein wenig geflunkert, als er den von Beton und verfallenen Gebäuden geprägten Schutzhafen nahe der sehenswerten Felsgrotten beschrieben hat. Aber dafür ist das Wasser so glasklar, dass wir uns dieses Mal sogar zu einem kurzen Erfrischungsbad unmittelbar im kleinen Hafen entschließen können. Wir verlassen die trostlose Basis der ansässigen Wrack- bzw. Grottentouristik-Mafia um 07.55 Uhr und tuckern erneut an den Höhlen in fotografierender Schleichfahrt vorbei. Nachdem wir das Kap erreicht haben stellen wir den Kurs auf 306° und lassen „Otto“ diesen über die spiegelglatte See halten. Zeit für das petit déjeuner, das der frankophile Smut an Deck einnehmen lässt.
Währenddessen kontrolliert der Navigator erneut den Kurs und bei der Kontrolle fällt auf, dass Otto gerade schnurstracks durch ein ausgezeichnetes Minentestfeld der griechischen Wasserstreitkräfte brettert. Uns wird ein wenig mulmig beim Frühstück. Augenscheinlich dienen in Griechenland kleine Basketbälle ? im Wasser als Feldbegrenzung des Minenfeldes (man spart eben wo es geht). Wieder stellen wir ein kleines technisches Problem fest, da Kühlschrank 1 offenkundig seine Wirkung verliert. Wie soll das bloß weitergehen? Sonne am Himmel, kein Lüftchen regt sich, schleierhafte Züge von Dunst am Horizont, die Gefahr von Skorbut und Dehydrierung für die Mannschaft steigt – und das Mythos brotschelt langsam im defekten Refrigerator vor sich hin? Aber auch die Wasserversorgung der drei Tanks muss umgestellt werden.
Gegen 11.00 Uhr wird es dann wieder ruhiger – Bücher, Sonnencreme, Sonnenbrille werden ausgepackt und der Tonnenfinder löst Otto am Ruder ab; in kurzer Hose und mit freien Oberkörper zeigt er den hellenischen Sirenen das Ergebnis seiner mehrwöchigen Trennkostdiät (Magische Körper – Folge ZZ). Während der Pott weiter gen Norden dampfert, zieht sich der Skipper in seine Gastkoje zurück, verdaut die letzten beiden Ouzoś vom Vorabend und träumt vom Wind, der aber auch nach drei Stunden nicht zu entdecken ist. Mittlerweile haben wir die westliche Küste von Kefalonia erreicht und wir motoren munter weiter. Zielhafen ist heute „Assos“, der pittoreske Hafen aus dem 16. Jahrhundert auf Kefalonia mit seinem weithin sichtbaren Kastell.
Nach sage und schreibe etwas mehr als fünf Stunden unter Motor – wir entwickeln uns zur Hellenic Steam & Ship Company – haben wir die Westküste von Kefalonia erreicht und es wird Zeit für ein erfrischendes Bad. Bei dem Motorengeratter kriegt man ja einen Koller. Also suchen wir uns ein nettes Fleckchen und finden diese mit der Ormos Yorgia. Wir sind alleine als wir den Anker auf den Meeresboden ablassen und der Sprung ins türkisblaue Wasser ist eine willkommene Abwechslung und Wohltat. Während der Maitre an Land schwimmt, fällt unser Blick in das von Fischen wimmelnde kristallklare Blau. Ob sich gerade eine Vielzahl von Lutschkarpfen ein Mittagsessen versprechen?
Alle kommen heil wieder an Bord und jetzt brauchen wir einen Mittagssnack. Einen opulenten Salat-Imbiss vom Smut und eine Gerstenkaltschale von Herrn Mythos später schaukelt Carlos Santana mit „Black Magic Woman“ die träge Crew in das nachmittägliche „Suppen-Koma“. Wollen wir eigentlich noch weiter? Och nööö…! Wie immer ist es der Skipper, der das Kommando zum Aufbruch gibt und nach sieben Viertelstunden Pause lichten wir den Anker und motoren nur wenige Minuten nach draußen, ehe wir doch tatsächlich das Textil zum Einsatz bringen. Für eine geschlagene Stunde werden wir uns vom Wind treiben lassen und können somit den leidigen Motor zur Abkühlung bringen (wenn das bei den Temperaturen überhaupt geht). Bei näherer Betrachtung der Logge und des Navis stellen wir fest, dass wir mittlerweile mit 0,2 Knoten rückwärts treiben. Voll relaxed!
Also kommen wir nicht umhin, doch wieder den Selbstzünder zum Einsatz zu bringen. Zwei Stunden schippern wir der nun an der Westküste entlang nach Norden, um Assos zu erreichen, den kleinen Hafen im Nordwesten Kephallinias, der nur bei beständiger Schönwetterlage angelaufen werden kann. Und wenn wir eines im Übermaß haben, dann ist das schönes Wetter. Inmitten der Bucht zwischen Kastell und Städtchen befindet sich ein Ankerplatz mit 6 – 7 Meter Tiefe, der durch eine Bojenreihe zum Schutz der Badenden etwas eingeengt wird. Um kurz nach 18 Uhr vergraben wir unseren Widerhaken dort, um nach einigen Überlegungen später denselben wieder aus dem Schlick zu holen und uns doch mit zwei langen Landleinen auf die westliche Seite zu verholen. Um 18.20 Uhr ist das Manöver beendet, der Motor endgültig aus und wir liegen mit einer Landleine fixiert unterhalb des Kastells auf der westlichen Seite. Zeit für eine ausgiebigere Dinghi-Exkursion, bei der Maitre und der LI die felsige Küste der Bucht erkunden und einige Fotos des Städtchens schießen. Da das Idyll an Land mit seinen Sonnenschirmen doch sehr einladend wirkt, können wir der Versuchung nicht widerstehen, des abends doch einen Ausflug in die heimische Gastronomie zu unternehmen (die Kasse gibt’s her!). Wir entern die Taverne und plündern die Mythos-Bestände. Auch dieses klare, nach Anis schmeckende Getränk, was die Einheimischen hier alle zu sich nehmen, probieren wir ganz tapfer. Bevor es wieder zurück aufs Schiff geht, plündert der Maitre noch den heimischen Supermarkt (Schokolade und Mythos), um die weitere Versorgung für die letzten Tage zu gewährleisten.
Und während Süßwaren und Getränke heil und unbeschädigt an Bord gebracht werden können, haben sich Tonnenfinder und Co-Skipper ein nasses Höschen zugezogen. Der bierseelige Skipper hatte den Impuls seines Körpergewichts beim Besteigen des Gummibootes unterschätzt und das selbige kurzerhand unter Wasser gesetzt. Dem Indschenöör iss nix zu schwöör… An Bord geht es wie gewohnt weiter – die kleine Party wird moderiert durch unseren DJ („I like to move it“) und am späteren Abend kommen die gewohnten Einlagen, heute mit dem Sprung vom 1 Meter Brett…
Logbuch:
Fort Assos (Insel Kephallinia) – Ankerbucht Ak. Langada (Insel Nisos Meganisi)
von 09:00 Uhr bis 17:11 Uhr
Logge / Trip:
29,5 sm in 6 Std. 16 Min
unter Motor:
1 Std. 46 Min..
Wind:
N 1-2 dann W 4 am Nachmittag
WSW 4-5 abschwächend auf SW 3 dann W 1-2
Assos (Kefalonia)
Versonnen schaut der junge Mann im grauen T-Shirt und der kurzen roten Shorts dem Segelboot hinterher, das sich gerade aus der Bucht von Assos (Kefalonia) hinausschiebt. Obwohl er auf den Stufen vor dem Denkmal neben dem traditionsreichen Restaurant Nefeli-Anait sitzt, also in genügendem Abstand zum Ankerplatz des sich gerade entfernenden, über 16 Meter langen Charterbombers, glaubt Antonis, der gerade auf der Terrasse kehrt und nach dem Rechten schaut, Züge der Erleichterung auf der Stirn des jungen Studenten ablesen zu können. Spiros ist froh, denn mit der zugegebenermaßen schmucken Yacht scheint auch der tranige Geruch wieder zu verschwinden, der sich seit gestern Abend über die Bucht gelegt hatte. Irgendwie roch es doch sehr penetrant nach totem Fisch. Das ganze Dorf hat es gemerkt und der Besatzung an Bord schien es auch unangenehm zu sein, zumindest den meisten Mitgliedern der Crew. Bei ihrem Landausflug am gestrigen Abend waren sieben Gestalten per Dinghi an Land gekommen, wahrscheinlich um sich selbst mal ein Stück weit vom üblen Geruch befreien zu können. Nur der etwas ältere Typ mit den verknöcherten Knien hatte rosig strahlend sein erstes Mythos gekippt, die anderen sahen doch etwas mitgenommener aus. Jedenfalls hatte selbst der Anführer der Truppe noch nach dem Tavernenbesuch wie benommen gewirkt, als er bei der Rückfahrt in das Dinghi hopste. Spiros konnte sich keinen Reim darauf machen…
Feiertag in NRW – da können wir es sicherlich auch ruhiger angehen lassen. Der geneigte Leser wird sich fragen: „Noch ruhiger?“ und die Antwort ist eindeutig: „Noch ruhiger!“. Nur schwer kommen alle aus den Kojen, bloß keine Anis-Allergie oder einen Hopfen-Ausschlag bekommen. Da können wir uns bei diesem Wetter auch nicht Kreislauf belastender Tätigkeiten aussetzen, also fällt die Besichtigungstour zum Fort heute aus – die Gesundheit geht vor. Stattdessen versucht der Smut die Mannschaft beim morgendlichen Frühstück an Deck mit einer Lage Frühstückseier zu neuen Kräften zu bringen. Der DJ zeigt sich ausnahmsweise auch einfühlsam und legt leichte Musik auf. Wie soll das nur weiter gehen???
Die Alkyoni fährt eine gute halbe Stunde unter Motor gen Norden an der Westküste von Kefalonia vorbei. Ein Hauch von Wind ist wahrzunehmen, allerdings genau aus der falschen Richtung. Aber wir sind auf einem Segelboot, also Motor aus, Vorsegel und Groß ausrollen und den Diesel zum Schweigen bringen. Wir kneifen Höhe und als wir das Kap Daphnoudi steuerbords im Blick haben und sich die Straße zwischen Lefkas einerseits und Kefalonia sowie Ithaka andererseits öffnet, ergibt sich die Möglichkeit, den Kahn ein wenig schneller zu reiten. Zum einen ist der Kurs besser, zum anderen dreht der Wind auf westliche Richtungen und schließlich brist er auch noch auf 4 Bft. auf. Also machen wir endlich mal Strecke und erreichen gegen 14.20 Uhr die Einfahrt der Bucht von Sivota auf Lefkas. Schnell werden die Segel eingeholt und unter Motor machen wir eine Besichtigungsrunde durch die eigentlich große und bananenförmige Bucht, die aber für unsere Wahrnehmung rappelvoll ist. Das Ankerfeld jedenfalls ist so dicht bepackt, dass wir uns entschließen, eine Schlag weiter zu fahren und unser Glück woanders zu versuchen. Also wieder raus und die Lappen hoch. Da sich der Wind mittlerweile auf einen flotten 4-5er aus WSW aufgeschaukelt hat, fahren wir mit in etwa 3/4 Tuch. Das reicht allerdings für eine ansprechende Rauschefahrt und den High-Speed von 8,8 Knoten. Schnell nähert sich die langgezogene Halbinsel und Südspitze Kéfali der Insel Meganisi, die wir flott runden. Im Anschluss geht es mit nördlichem Kurs schnurstracks auf die Bucht Langada zu, wobei der Wind hinter der Landzunge merklich nachlässt. Wir rollen die Segel komplett aus, aber natürlich ist im wahrsten Sinne des Wortes die Luft raus. Der Wind fällt zusehends ein, so dass wir kurz vor halb fünf erneut den Motor starten. Eine gute dreiviertel Stunde brauchen wir, ehe wir die Bucht erreichen, den Anker versenken und zwei Landleinen ausbringen. Die Palstek-Probleme sind vergessen als wir das abendlich erste Mythos zu uns nehmen.
Knotenschule
Mit einem Palstek knüpft man ein festes Auge, das sich nicht zuziehen kann. Verwenden kann man den Palstek z.B. zum Festmachen an einem Pfahl, als Landleine am Felsen oder auch als Rettungsknoten. Er ist der Knoten mit dem Frosch, der Schlange oder manchmal auch mit dem Krokodil…
Logbuch:
Ankerbucht Ak. Langada (Insel Nisos Meganisi) – Vathi – Marina Lefkada
von 10:10 Uhr bis 16:25 Uhr
Logge / Trip:
18,30 sm in 4 Std. 10 Min
unter Motor:
2 Std. 56 Min..
Wind:
NO 1 am Nachmittag dann N 2-3
dann N 3-4 nachlassend auf N 2-3
Am Morgen läuft das übliche Programm ab ehe wir um kurz nach 10 Uhr so weit sind, dass wir den (schnief) letzten Tag angehen können. Mittlerweile wieder routiniert dauert es nur wenige Minuten bis wir die Leinen gelöst und den Anker aus dem Wasser geborgen haben. 10 Minuten später wölbt ein leichtes Windchen aus NO die Segel und wir schieben uns aus der Bucht und halten ums Eck (in Wirklichkeit sind es vier Kaps) rum auf Vathy zu, dem kleinen Hafen auf der Nordseite von Meganision. Der Wind fällt wieder ein und auch die Untiefe Yph. Cheiromyti veranlasst uns, die schlaff hängenden Segel einzuholen und unter Motor sich dem bescheidenen, beschaulichen Dorf zu nähern. Der Platz hinter der Mole wird zwar eigentlich von den Fischern beansprucht, doch am Kopf liegt bereits eine Hallberg-Rassy, die uns genau einen Parkplatz frei gelassen hat. Also in den Hafen rein, Anker raus und rückwärts an die Mole. Fertigmachen zum Landgang!
Man merkt schnell, dass wir uns in der Nähe der Marina Lefkas befinden müssen, denn neben der Fischerei hat sich hier ein zweites wirtschaftliches Standbein ausgebildet. Zahlreiche Restaurants, Bars, Tavernen, Cafes werben auf der kleinen Uferpromenade um Gäste, die in der Hochsaison sicherlich zahlreich den Ort bevölkern. Von hier ist es nur ein Katzensprung von oder nach Lefkas. Wir entern das Cafe 338° NW und flezen uns in die Lounge-Möbel, die im Schatten des Hauses den Blick auf das Wasser ermöglichen. Ein mittäglicher Kaffee, sei es als Espresso, sei es als verlängerter oder aufgeschäumter, weckt die müden Lebensgeister. Nach zwei Stunden Aufenthalt und einigen Mannschaftsfotos können wir den Heimweg antreten. Also lichten wir gegen 13.30 Uhr den Anker und schippern wieder raus. 40 Minuten später erspähen wir mit Freude leichten Kräusel auf dem Wasser. Mit 2-3 Windstärken brist ein nördliches Windchen uns entgegen, so dass wir schnell Motor gegen Segel tauschen. Da auch die ein oder andere Yacht auf dem Weg in die Homebase nach Lefkas zu sein scheint, entwickelt sich ein kleines Match-Race. Der leicht auf 3-4 Bft. auffrischende WInd tut ein übriges – wir segeln und sind noch einmal gefordert. Gegen halb vier haben wir den Lefkada-Kanal erreicht, so dass wir wieder vom Tuch auf den Diesel wechseln müssen. Alles Kommende ist Standard: eine Stunde vergeht, ehe wir fest an Mooring- und Heck-leinen vertaut in der MArina liegen. Das Törn-Ende ist seglerisch erreicht, um 17.00 Uhr findet der Check-out statt. Wieder einmal haben wir einen Pott heil und ohne Schrammen unten oder Macken oben zurückgebracht. Die Alkyoni war für ihre Größe ganz OK, einzig die Stromversorgung hat uns Sorgen gemacht. Dafür waren Segel und Service hervorhebenswert.
Nachdem wir klar Schiff gemacht haben, können wir einen letzten Angriff auf die Bordkasse vornehmen und schauen, ob wir noch immer keine Eiweiß-Allergien ausgebildet haben. Die Taverne Margarita wird zum Testlabor – reichhaltig lassen wir die mediterranen Köstlichkeiten auffahren. „Haben wir das verdient? – JJJaaaaah!“…
Rückreise / Rückflug:
08:30 Uhr – Shuttle von der Marina Lefkada zu Flughafen Preveza
Flug Preveza – Düsseldorf
Condor DE1781 – 10:45 – 12:45 Uhr
13 Minuten vor dem offiziellen Sonnenaufgang (r)applen um 06.00 Uhr mehrere Handywecker an Bord der Alkyoni die diversen Stoppelbärte aus den Kojen. Statt einer Katzenwäsche oder eines Bades im kristallklaren Wasser einer abgelegenen Bucht genießen wir heute den Luxus einer ausgiebigen Dusche, für die der Ölwart die entsprechenden Coins besorgt hat. Bis auf den Smut raspeln alle ihre Gesichtswolle ab, um für die Heimat wieder vorzeigbar zu sein. Bevor wir endgültig die Heimreise antreten, wir sollen erst um 08.30 Uhr abgeholt werden, gönnen wir uns noch ein entspanntes Frühstück an Deck. Die Endreinigung ist „all included“, so dass wir nur noch kontrollieren müssen, ob die Kojen wirklich geräumt sind, ehe wir in gleicher Manier per Minibus zurück zum Airport kutschiert werden wie bei der Anreise. Der Check-In verläuft ein wenig schleppend, denn auch hier streiken wieder die Kofferbänder und wir müssen unsere Koffer schließlich selber zum Baggage-drop-off-Counter bringen. Die Fraport AG als Betreiber hat an der einen oder anderen Stelle augenscheinlich noch Nachbesserungsbedarf. Dank des wieder zivilisierten Aussehens kommen wir problemlos durch den gründlichen Sicherheitscheck und vor dem Gate zaubert der DJ zur Überraschung aller noch eine Schokolade aus dem Gepäck. Dazu passend steuert der Skipper eine Runde Kaffee/Milchkaffee/Cappuccino bei.
Im Flieger haben die alten Herren Glück, da die Reihe 26 am Emergency Exit liegt und somit viel Beinfreiheit verspricht. Mit schlappen 20 Minuten Verspätung geht unsere Condor Maschine ab, was angesichts des Streiks in Griechenland bzw. der französischen Fluglotsen und des daraus resultierenden Durcheinanders im europäischen Flugverkehr noch ein guter Wert ist. Diesen Rückstand holt die Boeing 757 dann auch noch auf, da sie ohne Umweg direkt über das Sauerland einfliegt und sich ohne Gegenanflug über dem Niederbergischen direkt in die Perlenkette der zurückkehrenden Ferienflieger einreihen kann. Um 12:39 Uhr setzen wir in der Landeshauptstadt auf, um dann zu erfahren, dass die Gepäckausgabe am Flughafen von Geschäftsführer Thomas Schnalke auch im Jahre 2018 immer noch sehr lange dauert. Und umgekehrt zur Hinfahrt leeren sich das dunkle und das weiße Fahrzeug in Düsseldorf, Wuppertal – Cronenberg und Schwelm, so dass wir gegen 15.00 Uhr das Ende unserer diesjährigen Exkursion feststellen können. Home, home again…
Logbuch über den Gesamttrip:
185,60 sm in 46 Std. 22 Min
unter Motor:
23 Std. 46 Min..
Jungs, was soll ich sagen? Es war wieder mal eine wunderschöne Woche mit euch. Ihr seid eine großartige Crew mit all euren Fähigkeiten, guten Eigenschaften und liebenswerten Macken. Besonders erwähnen möchte ich Jürgen, der dieses Mal viele Aufgaben auf sich vereint hat, ohne dass dafür eine Absprache notwendig war. Er hat es einfach wie selbstverständlich getan, weil Haggy mit seinem lädierten Rücken nicht mitfahren konnte. Haggy habe ich, wie Ihr auch, an Bord ziemlich vermisst, weil er einfach dazu gehört. Für mich als Skipper ist es zudem einfacher, wenn ich weiß, dass mich mindestens zwei als Skipper kompensieren könnten, falls dies unterwegs mal notwendig sein sollte. Natürlich könnt ihr anderen jede Yacht auch von A nach B bringen, aber ich fühle mich besser, wenn ich beide an Bord weiß.
Ach übrigens: es war eine wirklich gute Idee, die ionischen Inseln mit unserem Mega-Bomber, der Jeanneau 53 „Alkyoni“, zu bereisen. Lassen wir die schlechte Bordelektrik und das defekte Bugstrahlruder mal außen vor, sind wir als alternde Herren auf einem solch großen Boot wohl richtig aufgehoben. Das enorme Platzangebot haben wir gerne angenommen und die Segelleistungen waren durchaus ansprechend. Das windarme Sommer-Wetter, griechisches Flair und viele tolle Erlebnisse für eine gelungene Entschleunigung haben ihr Übriges getan, um einen wirklich gelungenen Törn miteinander erleben zu dürfen. Es ist schön zu sehen, dass ihr eine solche Woche ebenso genießen könnt, wie ich. Ich freue mich schon auf das nächste Mal. Euer Skipper.
Der Skipper